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Endlich ist es online: das neue digitale Schnittmuster für diesen klassischen Damen Badeanzug mit tiefem Rückenausschnitt. Über acht Monate habe ich (mal mehr, mal weniger aktiv) an diesem Schnitt für Bademode gearbeitet und bin jetzt umso zufriedener mit dem Ergebnis.
Das Besondere an diesem Badeanzug Schnittmuster ist, dass du die Träger zu Schleifen binden kannst. Damit ist der Badeanzug für viele Cup-Größen gleichermaßen angenehm zu tragen, denn du kannst die Passform des individuell anpassen.
Im Folgenden erkläre ich dir, wie du dir diesen Damen Badeanzug einfach selber nähen kannst, welche Materialien du zum Nähen benötigst und welche Stoffe und Garne sich am Besten eignen. Viel Spaß beim Lesen und Nähen!
Einen Damen Badeanzug nähen: Material
- das digitale Badeanzug Schnittmuster, das du dir sofort herunterladen und zu Hause ausdrucken kannst
- Badeanzugstoffe, zum Beispiel Nylon-spandex, Poly-spandex / Lycra. Bestenfalls sollte der Stoff chlor- und wasserabweisend sein.
- Futterstoff: Damit der Badeanzug auch wirklich blickdicht ist, solltest du einen Futterstoff verarbeiten. Nutze Futterstoffe, die salz- und chlorecht sind. Am Besten eignet sich hier ein bi-elastisches Charmeuse Futter.
- 5 Meter Gummi (Breite 8 mm ) für Bademode, zum Beispiel Latex mit Silikonüberzug. Alternativ kannst du auch Framilon (bzw. Framilastic) nutzen, dies lässt sich allerdings schwieriger verarbeiten.
- passendes Garn zum Stoff. Nutze Garn aus Polyester, denn das trocknet schnell und ist zudem chlor- und salzwasserfest.
Stoffverbrauch
Für den Badeanzug benötigst du jeweils einen Meter Außenstoff und einen Meter Futterstoff. Solltest du keinen Futterstoff zur Hand haben, kannst du den Außenstoff notfalls auch doppelt verarbeiten. Für die Größen XL und XXL beträgt der Stoffverbrauch jeweils 1,10 Meter.
Zuschnitt
Lycra ist bi-elastisch und kann in Längs- und Querrichtung zugeschnitten werden. So sparst du am Material und produzierst außerdem weniger Müll.
Bei Musterstoffen solltest du dennoch auf den Musterverlauf achten.
Achte darauf die Knipse und Abnäher vom Schnittmuster zu übernehmen.
Das Badeanzug Schnittmuster
Passende Stoffe
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Größentabelle
Die Maße beziehen sich auf Stoffe mit circa 30% Dehnung (also einem Elasthan – Anteil von circa 15-20%) und sind nach europäischem Standard berechnet. Somit sollten diese deiner Badeanzug Kaufgröße entsprechen. Bei leichteren Stoffen mit mehr Dehnung, empfehle ich dir allerdings eher eine Größe kleiner zu nähen.
Fertigmaßtabelle
In dieser Tabelle findest du die Maße des fertigen Kleidungsstücks:
Körpermaßtabelle
Solltest du zwischen zwei Größen liegen, empfehle ich dir in diesem speziellen Fall eher die kleinere Nummer zu wählen, da du mit sehr elastischen Stoffen nähst und der Badeanzug am Ende nicht beulen soll.
Die Fertigmaße entsprechen ungefähr den folgenden Körpermaßen:
Nähen mit Lycra Stoffen: Tipps & Hilfe
Bademode mit Lycra Stoffen nähen kann am Anfang etwas ungewohnt und schwierig sein, denn die Stofflagen rutschen sehr schnell. Umso wichtiger ist eine gute und saubere Vorbereitung.
Hier ein paar Tipps zum Nähen mit Lycra, die sich für mich als hilfreich erwiesen haben:
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Arbeite sehr ordentlich und genau, indem du die Stofflagen vorher gut feststeckst und langsam nähst.
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Erhöhe ggf. die Differential-Einstellung deiner Overlock, damit der Stoff besser transportiert wird. Teste die Einstellung vorher an einem Reststück.
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Nutze viele Nadeln, um die Lycra – Lagen gut zu fixieren. Badeanzug Stoffe sind sehr rutschig und können sich während des Nähens schnell verschieben. Achte außerdem darauf, dass die Nadeln spitz sind, damit sie keine Löcher im Stoff hinterlassen. Alternativ eignen sich hier auch super Stoffklammern statt Nadeln.
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Hebe ggf. zwischendurch das Füßchen, um die Stofflagen zu kontrollieren und ggf. frühzeitig zu korrigieren.
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Ganz wichtig: die Stofflagen niemals ziehen, denn so entstehen Wellen im Kleidungsstück.
1.Abnäher nähen
Nähe jeweils die beiden Abnäher auf dem Lycra Außenstoff und auf dem Futterstoff. Sollte dein Stoff eine rechte und eine linke Seite haben, dann nähe die Abnäher auf der linken Seite des Stoffes.
Tipp: Markiere dir deine Naht vorher genau. Beginne mit der breiten Seite und nähe zur Abnäherspitze hin. Die Fäden des Abnähers am Ende hängen lassen und verknoten.
2. Lege das Vorderteil und das Hinterteil des Lycra Außenstoffs rechts auf rechts aufeinander und nähe die beiden Schnittteile am unteren Ende zusammen. Nutze deine Overlock oder einen elastischen Stich deiner Nähmaschine.
Wiederhole diesen Schritt mit dem Futterstoff.
3. Badegummi anbringen
Mit der Overlock:
Nähe das Badegummi auf die linke Seite des Außenstoffs unter leichtem Zug in die Overlock Naht ein. Falls möglich, stelle das Messer deiner Overlock aus, damit der Badeanzug und das Gummi nicht beschädigt werden. Nähe das Gummi an den Hals- und Rückenausschnitt sowie an die Bein- und Armöffnungen. Spare die Seiten aus, denn diese werden später zusammen vernäht.
Tipp: Erhöhe ggf. die Differential-Einstellung deiner Overlock, damit der Stoff besser transportiert wird. Teste dies vorher an einem Reststück.
Mit der Nähmaschine:
Nähe das Gummi mit einem elastischen Stich, zum Beispiel einem Zick-Zack-Stich, unter leichtem Zug an alle offenen Kanten des Badeanzugs.
Spare die Seiten aus, denn diese werden später zusammen vernäht.
Tipp: Falls vorhanden nutze einen Oberfußtransporter für deine Nähmaschine. Teste dies vorher an einem Reststück.
Gummi einnähen (close up)
4. Die Badeanzug Passform optimieren
Die Passform des Badeanzugs ist super individuell, weshalb es sein kann, das du diese für den perfekten Sitz des fertigen Kleidungsstückes selbst noch ein wenig anpassen musst.
Um den Gummizug und somit die Passform zu prüfen, empfehle ich dir, den Badeanzug jetzt anzuprobieren. Schließe dafür die Seiten mit Stoffklammern und knote die Träger zusammen.
Spiele ein wenig mit den Trägern herum und schaue, ob dir der Sitz des Badeanzugs so gefällt.
Besonders bei kleineren Konfektionsgrößen mit weniger Oberweite, kann es sein, dass der tiefe Rückenausschnitt ein wenig absteht.
Sollte dies der Fall sein, bedeutet das, dass du die Spannung des Badegummis in den Rundungen des Hals – und Rückenbereichs erhöhen musst.
5. Außenstoff & Futterstoff verbinden
Lege den Außenstoff und den Futterstoff rechts auf rechts aufeinander. Die Lagen sehen im Querschnitt also wie folgt aus:
Nähe nochmals über die zuvor genähten Nähte, also den Hals- und Rückenausschnitt sowie Arm- und Beinausschnitte.
Lasse die Seiten weiterhin offen.
6. Wenden und Seiten schließen
Wende den Badeanzug auf rechts.
Lege das Vorder- und das Hinterteil rechts auf rechts aufeinander und schließe die Seitennähte.
Tipp: Solltest du mit der Passform unsicher sein, ist jetzt der Moment deinen Badeanzug nochmals anzuprobieren, indem du die offenen Seiten erst mal mit Stoffklammern schließt. So kannst du die Seiten ggf. enger nähen.
7. Steppe jetzt den Hals- und Rückenausschnitt sowie die Arm- und Beinausschnitte knappkantig ab. Dabei sollte der Außenstoff immer circa 1 mm überstehen, damit man das Futter nicht von außen sieht.
Nutze einen elastischen Stich deiner Nähmaschine, zum Beispiel einem Zick-Zack-Stich.
Glückwunsch – du bist fertig!
Bademode selber nähen ist gar nicht so schwer wie man denkt. Sobald du deinen ersten eigenen Badeanzug genäht hast, wirst du sehen, dass dein selbst genähtes Kleidungsstück durchaus mit deiner gekauften Bademode mithalten kann 😉
Ich hoffe, du hattest viel Freude mit dem Schnittmuster und der Nähanleitung für #swimsuityara
Ich freue mich über Bilder, Kommentar und Anregungen hier oder auf Instagram.
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